Früher Sachsens zweitgrößtes Rittergut überhaupt, mit 800 Ha. Feldern und 400 Ha. Wald

Nördlicher Seitenflügel auch genannt Inspektorhaus

Südlicher Seitenflügel / Gärtnerhaus

Das Haus stand schon im Jahre 1617.

Es enthielt im Erdgeschoss die Remise (westlich) und eine Kapelle (östlich), welche als Stallung/Lager, danach vom "Feierabendheim" zu einen Kaffeeraum umgenutzt wurde.

Im östlichen Teil des Obergeschosses wohnte die Gärtnerfamilie und im westlichen Teil wurden früher Ausrüstungen für Pferde gelagert.

Später wurde daraus während des II. Weltkriegs ein Versammlungsraum der für den "Bund Deutsche Mädchen" und gegen Kriegsende als Wohnungen für Flüchtlinge/Vertriebene (sog. "Umsiedler") genutzt wurde.

Die ehem. Gärtnerwohnung, zuletzt von der Familie Hennig genutzt, diente nach dem Umbau als Büro für das Feierabendheim, ist im Jahre 2003 für Wohnzwecke renoviert worden.
Nach der Enteignung im Jahre 1945 wurden die Felder und Wälder von der LPG übernommen oder an Neubauern (inkl. Umsiedler-Flüchtlinge) verteilt und/oder später enteignet und in die LPG eingebracht. Folgende Dörfer gehörten zum Börlner Rittergut: Bortewitz, Frauwalde, Schwarzer Kater, Radegast, Deutsch- und Wendisch-Luppa, Knatewitz (nördlichster Teil von Meltewitz) und Ochsensaal. Auf der ältesten vorhandenen Landkarte vom Jahre 1617 und auch wieder auf eine vorhandene Landkarte vom Jahre 1807 sieht man das sog. "Viehhoff." mit eine Scheune der nach 1807 abgerissen wurde, höchstwahrscheinlich um für das Schloss einen freien Blick auf den Teich zu verschaffen. Der "Viehhoff" konnte nach Baron von Pfisters Umbauten keiner wirtschaftlichen Nutzung mehr zugeführt werden.

Brunnenhaus

Nördlich vom Schloss: wurde zu Toiletten, danach als Garage umgebaut und soll restauriert werden. Vor dem Eingang war eine artesischen Quelle, deren Wasser vor allem von Experten für Kinder empfohlen wurde. Erst im Jahre 1987 bekam Börln eine Wasserleitung.

Holzpavillon

Wurde nach 1945 als Leichenhalle zugemauert, so dass viele Balken beschädigt wurden: in den Jahren 2006 - 2007 fachmännisch und nach Denkmalauflagen restauriert.

Rittergutsbrauerei

Um 1617 an der westlichen Seite des Dorfs gelegen (danach Krautgarten). Im Jahre 1870 aber neu gegründet und an der nordwestlichen Grenze des Schlossgeländes gebaut, 1880 Rittergutsbrauerei Graf Zech-Burkersroda, 1886 Rittergutsbrauerei Graf Zech Max Richter, 1890 Rittergutsbrauerei Graf Zech G. Helbig, 1906 Rittergutsbrauerei Graf Zech-Burkersroda Alfred Schade. Das Gebäude stand bis mindestens 1945 westlich vom Inspektor/Kutscherhaus und wurde danach abgerissen. Ein Bild ist leider nicht vorhanden. Im Schwestergebäude, welches sich im Winkel von 90 Grad zum Inspektor/Kutscherhaus befindet ist der Malzkeller noch vorhanden. Oben wohnten die Knechte und zuletzt auch der Schweizer. Im Erdgeschoss wohnte bis Anfang der 60-iger Jahren Familie Heinz Uhlitzsch. Herr Uhlitzsch war LPG-Leiter. Nebenan, in einer ehem. Stallung, wurde ein Schulraum eingerichtet. Unter der Leitung von Lehrer Herrn Kuchar wurden Kinder in Werkunterricht ausgebildet. In dem Schulgebäude erhielten sie von ihm dann auch die Ausbildung im technischem Zeichnen.

Wallgraben

Eiskeller

2001 restauriert. Gehört der Stadt Dahlen. Die Beleuchtung wird ausschließlich vom Pächterhaus aus gesteuert. Hier wurden Eisblöcke vom Teich aus in den Keller hereingetragen. Der Eingang liegt nach Norden, und die zur Entnahme des Eises dienende Öffnung ist klein und hoch liegend. Der Eisbehälter ist gegen die Bodenwärme sowie die obere seitliche warme Luft gesichert. Die Wände sind massiv ausgeführt. Die Temperatur des Erdbodens entspricht -unter Vernachlässigung der jahreszeitlichen Schwankungen- der durchschnittlichen Jahresmitteltemperatur und beträgt 8 °C bis 10 °C.
 
Der Eisraum wurde in Zylinderform konstruiert, da hier ein besseres Verhältnis von Oberfläche zum Inhalt besteht als bei einem rechteckigen Raum. Gleichzeitig bietet der runde Grundriss gegenüber dem seitlichen Erddruck einen besseren Widerstand. Wegen dem hohen Grundwasserspiegel liegt der Eiskeller nicht vollständig unterirdisch. Der oberirdische Bereich ist mit einem Erdhügel abgedeckt. Bevor im Winter das Eis eingebracht wurde, musste der Tür bei Frost geöffnet werden, so dass der Eisraum ausdünsten und abkühlen konnte.

Die Brennerei und Großer Kartoffelschuppen (abgerissen) und der dazu führende Weg

Ehem. Branntwein-, zuletzt Kartoffelschnapps-Brennerei (Baujahr: 1800) wurde 1945 von den Russen beschlagnahmt (berichtete damals der sehr darüber entsetze Bürgermeister) und 1990 an die BVVG übergeben. Der Pächter Karl Hermann Stein hat in den 90-iger Jahren mit ABM-Arbeitskräften vom Arbeitsamt (Begründung: für einen gemeinnützigen Pferdesportverein, der aber keinen Pachtvertrag hatte und auch nicht haben durfte, weil es in dem BVVG-Pachtvertrag untersagt war, Pachtverträge zuschließen) die Brennerei und den Kartoffelschuppen ohne Abrissgenehmigung abgerissen und aus den Resten im Schlosspark einen ca. 9.000 Kubikmeter Schuttberg angehäuft, eine Aktion die nach dem Landrat Schöpp "von der Stadt Dahlen geduldet wurde". "Nur wegen voraussichtlich 50 Euro Bußgeld" interessierte sich die Bauaufsichtsbehörde in Torgau für diese Angelegenheit nicht weiter: „eine kriminalistische Ausforschung der näheren Umstände erscheint bei Berücksichtigung von Aufwand und Nutzen nicht verhältnismäßig“. Das sind die Worte der Bauaufsicht in Torgau nach der Zerstörung des historischen Rittergutsbildes. Diese Entscheidung gab aber ein falsches Signal, mit der Konsequenz, dass an anderen benachbarten Stellen, wie dem ehem. Kuhstall, ungenehmigte Bauveränderungen danach durchgefuhrt wurden, die aber auch seitens der Bauaufsichtsbehörde in Torgau wiederum ungestraft blieben.
Kartoffelschnapps-Brennerei. Brennmeister Birkes Wohnung war auf dem 1. OG.
Kartoffelschuppen während der ungenehmigten Abrissarbeiten

Wassermühle und Mühlengarten

Fachwerkhaus gebaut im Jahre 1732, seit 1866 nicht mehr als Mühle benutzt (Rad wurde entfernt), nach dem Krieg als Gemeindehaus genutzt teilweise für Wohnzwecke vermietet. Im Jahre 2007 an private Personen verkauft. Mühlengarten: im Zuge der Bodenreform an die Gärtnerfamilie Hennig zugeteilt, welcher aber nach 1990 unerklärlich in Besitz der BVVG gekommen ist, sodass die Mühle keinen Garten mehr besitzt.

"Holländer" Windmühle

Erbaut 1863, arbeitete bis 1938. Erhalten aber sanierungsbedürftig. Dorf-Ende Richtung Heyda.

"Bockmühle"

Ortsausgang, Richtung Ochsensaal. Erbaut ca. 1850. Abgerissen im Jahr 1964, war baufällig, wurde von Familie Breitenborn demontiert.

Dorfschule

Baujahr: 1878. Völlig erhalten, verpachtet von der Stadt Dahlen an "Lebensschule Mandala, Schule des Herzens"; es wird restauriert.

Alte Schmiede

Das Gebäude ist erhalten. Der alter Schmied Herr Sommerweiß verstarb 2010. Zukünftige Nutzung ist deswegen unbekannt.

Alte Schäferei

Um 1880 kam die beste Wolle des Amtes Oschatz aus der Börlner Schäferei die für die Merinos bekannt war. Die Schäferei brannte im Jahre 1984 ab und wurde nach 1990 in einen Pferdestall umgebaut.

Krautgarten und gebliebene DDR-Strassennamen

Östlich vom Schloss war der Krautgarten gelegen. Hier befanden sich zuerst auch die Brauerei und ein Hopfengarten. Zu DDR-Zeiten wurden Wohnhäuser hier gebaut, in der "Straße der Deutsch-Sowjetischen-Freundschaft". Diese wurde nach 1990 in "Neue Gartenstrasse" umbenannt. Alle anderen Straßen in Börln behielten ihre DDR-Namen, wie Karl-Marx-Strasse (Dorfstrasse), Ernst-Thälmann-Platz, Clara-Zetkin-Strasse (einem früher im Rittergutskern namenlosen Weg), Otto-Nuschke-Strasse (Lindenallee), Friedrich-Ludwig-Jahn Strasse, Philipp-Müller-Strasse.

Turnhalle und Fussballplatz

Graf von Zech-Burkersroda übergab ein Grundstück hinter dem Hain-Wald an die Börlner Gemeinde, worauf eine Turnhalle gebaut wurde. Bei der Dachneudeckung wurden die wertvolle Schiefer Dachziegel leider nicht wieder benutzt. Sie befinden sich nun auf dem Dach eines privaten Wohnhauses gegenüber der Strasse vom Fussballverein SV Traktor Börln 1954 e.V.
Stand schon im Jahre 1617 (Durchgang Nordseite über die Zugbrücke), wurde bis 1945 für Wohnzwecke benutzt (Inspektor, Kutscher resp. Chauffeur) und als Wäscherei, danach als Heimleiterwohnung, Angestelltenwohnungen, LPG-Küche, Nähstube, Jugendklub.

Der Dachstuhl (bis 2006 Einsturzgefahr) und viele Balken waren in einem sehr schlechten Zustand oder fehlten ganz und sind im Auftrag von Herrn Hinkel fachmännisch restauriert worden. Auch die Inspektor- und Kutscherwohnungen sind grundsaniert worden und bekamen Massivholz Dielen und handgemachte Landhausstil-Türen, nach Vorschrift der Denkmalbehörde.
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Foto: um 1960, Werner Breitenborn
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Copyright (C) 2013 Familie von Kirchbach

Kirche

Schloss

Scheune

Kuhstall

Pferdestall & Pächterhaus

Mühle

Inspektorhaus

Gärtnerhaus

Gasthof

Börlns alter Gasthof, wo früher gern getanzt wurde, ist seit Jahren verwahrlost; auf der nördlichen Seite des Daches ist Blech angebracht. Das Grundstück wird als Lagerplatz für Stahlelemente genutzt.
Copyright (C) 2013 Familie von Kirchbach
Text und alle Bilder falls nicht gesondert erwähnt Copyright (C) 2016-26 Roderick Hinkel
Die Rittergutsbrauerei war hinter dem im Bild noch sichtbaren Knechthaus. Zwischen dem 2001 abgerissenen südlichsten Teil des Pächterhauses und dem Zufahrt zum Schloss stand ungefähr an dieser Stelle ein als Beispiel dargestellte Holztors, kein Bild vorhanden.
Bis 2001 Garage mit Grube
Bodendenkmal ca. 1000 Jahre alt. Entwässert, die Hälfte kanalisiert damit ein benachbarte Sumpfland-Grundstück getrocknet und als Pferdekoppel benutzt wird; ungeklärtes Abwasser mit Schaum fließt aber durchgehend von dem Reitstall (bis 2012 gehörend Karl Hermann Stein) in den Wallgraben hinein.
Einige Jahren nach dem illegalen Abriss stellte der Pächter den Antrag an die Stadt Dahlen die einzige Zufahrt zu dem Grundstück zu kaufen. Ein höheres Gebot von der BVVG (die offensichtlich eine gezielten Entwertung ihres Grundstücks verhindern wollte) verschickt per Einschreiben mit Rückschein, erfuhr man post ipso facto, wurde von Bürgermeister Johannes Rudolph nicht an Dahlens Stadräte weitergereicht – es gab ihres Wissens nur ein Kaufangebot von dem Pächter, den stellv. Bürgermeister. Obwohl es damals ein öffentlich gewidmeter Weg war, beschloss der Stadtrat von Dahlen mehrheitlich diesen Weg ihm zu veräußern. Der Landrat musste Bürgermeister Rudolph informieren, daß dieser Beschluss rechtswidrig war da ein öffentlich gewidmeter Weg nicht verkauft werden darf und er musste aufgehoben werden. Der Pächter stellte den Antrag, diesen Weg als nicht-öffentlich zu widmen, um einem Verkauf zu ermöglichen. Die Stadträte waren verunsichert und lehnten zuerst diesen Antrag ab, wurden von ihm sehr laut mit rechtlichen Schritten bedroht und gaben nach. Es erfolgte von ihm ein Antrag ein grosse Areal ums Pächterhaus (ca. 55% dieser Fläche gehörte die BVVG) als „Sondergebiet Gutshof Börln“ zu deklarieren, mit eine Bauplanungs- und Bausperre von zwei Jahren. Plan perfekt. Die Stadträte glaubten es kommt etwas tolles für Börln und waren dafür. In den nachfolgenden zwei Jahren wurden die versprochenen Planungen für das sog. Sondergebiet aber nicht eingereicht. Sechs Monate nach Ablauf der ersten zweijährigen Sperrung wurde ein erneuter Antrag gestellt und von den Stadräte beschlossen. In dieser Zeit konnten benachbarter Grundstückseigentümer inkl. die BVVG schon wieder (also insgesamt vier Jahren) keine Baugenehmigungen beantragen und durften auch nichts bauen. Für die willkürliche Aufhebung ihrer Bürgerrechte wurden sie nicht entschädigt. Die BVVG wollte das Brennerei-Grundstück verkaufen. Auf ihre Öffentliche Ausschreibung wurde der „Sondergebiet“-Status erläutert, auch dass die Zufahrt zu dem Grundstück nicht mehr öffentlich gewidmet ist. Es wurde trotz diesen unattraktiven Bedingungen verkauft aber nicht an dem Pächter da er überboten wurde. Dass die BVVG (d.h. die Bundesrepublik Deutschland) durch diese Intrige eine Preisminderung d.h. Verlust erlitt, interessierte die Stadträte nicht, da sie wie protokolliert „aus politischen Gründen“ ihren Kollegen Stadrat gegen Staat und Stadt „geholfen“ hatten. Einer in dem zivilisierten Welt selbstverständlichen Verpflichtung eines Bürgermeisters und allen Stadträten gegenüber der Bevölkerung für Gemeinwohl zu sorgen gab es in Dahlen nicht.
Ob mit Wind- oder Wasserkraft...Gottes Mühlen mahlen langsam, aber stetig